Anker, ein Hersteller, der lange Zeit für zuverlässige Powerbanks stand, steckt nun in ernsten rechtlichen Schwierigkeiten. Zwei Sammelklagen in Kalifornien und New York werfen dem Unternehmen vor, fehlerhafte Geräte verkauft zu haben, die überhitzen und Feuer fangen können.
Betroffen sind unter anderem die Modelle PowerCore 10000 (A1263, A1257), Power Bank 20000 (A1647), MagGo 10000 (A1652) sowie Zolo A1681 und A1689.
Auslöser war ein großer Rückruf am 12. Juni, bei dem Anker 1,15 Millionen Geräte wegen Brand- und Verbrennungsgefahr zurückzog. Die Kläger Jerry Light und Christopher Hall sagen, Anker habe seine Produkte mit Sicherheitsfunktionen wie Überladeschutz beworben, während die tatsächlichen Risiken verschwiegen wurden. Zudem sei die angebotene Entschädigung in Form von Ersatzgeräten oder Gutscheinen unzureichend – insbesondere, wenn durch Brände Sachschäden entstanden seien.
Die betroffenen Powerbanks wurden zwischen 2016 und 2022 für rund 27 Dollar auf Amazon, eBay, Newegg und im Anker-Shop verkauft. Light erklärt, er hätte das Gerät nie gekauft, wenn er von den Mängeln gewusst hätte. Hall ergänzt, dass Kunden extra gezahlt hätten für Sicherheitsversprechen, die am Ende nicht eingehalten wurden. Die Klagen werfen Vertragsbruch, falsche Werbung, ungerechtfertigte Bereicherung und fahrlässige Falschdarstellung vor.
Vertreten wird Hall von den Kanzleien Levi & Korsinsky LLP sowie Sultzer & Lipari PLLC, während Light durch Yanni Law APC und Poulin Willey Anastopoulo LLC vertreten wird. Die Verfahren laufen als Hall v. Fantasia Trading LLC (Southern District of New York) und Light v. Fantasia Trading LLC (Central District of California). Sollte es zu Vergleichen kommen, werden die Summen in erster Linie durch Anwaltskosten geschmälert – für Verbraucher bleiben meist nur kleine Beträge.
Die Debatte zeigt erneut, wie fragil das Vertrauen in Marken ist, die Sicherheit versprechen, aber im Ernstfall nicht liefern.