Kurz vor dem Release von Call of Duty: Black Ops 7 steht Treyarch erneut in der Kritik wegen des Einsatzes generativer KI. Bereits in Black Ops 6 war das Thema hochgekocht, als Fans auf eindeutig KI-erstellte Assets stießen – darunter der berüchtigte Zombie-Weihnachtsmann mit sechs Fingern.
Activision stritt die Herkunft zunächst ab, musste später aber zugeben, dass KI-Tools im Spiel zum Einsatz kamen.
Nun versucht Treyarchs Associate Creative Director Miles Leslie, die Wogen zu glätten. KI sei nur ein Hilfsmittel, betont er, um interne Abläufe zu beschleunigen, nicht um Entwickler zu ersetzen. „Alles, was ihr spielt, wurde von Menschen erstellt und überarbeitet“, so Leslie. Dass KI-Inhalte dennoch in Black Ops 6 landeten, sei ein Versehen gewesen, versichert er, und man wolle künftig genauer hinschauen.
Doch viele der kritisierten Assets sind bis heute im Spiel. Leslie meinte, dies falle nicht in seinen Bereich, die Teams würden jedoch prüfen, wie solche Fehler künftig vermieden werden. Für viele Fans klingt das wenig überzeugend: Wenn KI wirklich nur ein „Werkzeug“ ist, warum entfernt man die Inhalte dann nicht?
Die Diskussion über KI im Gaming wird immer polarisierender. Kritiker sehen darin bloß ein Mittel zur Kostensenkung und werfen Publishern vor, Kreativität zu opfern. Befürworter hingegen betrachten KI als logischen Schritt in der technischen Entwicklung, der Freiräume für echte Innovation schaffen kann. Doch nach dem Vertrauensbruch in Black Ops 6 fordern viele Transparenz oder gar verpflichtende Hinweise bei Bundles, die KI-Grafiken enthalten.
Black Ops 7 steht nun vor der Aufgabe, zu beweisen, dass es tatsächlich ein „handgemachtes“ Erlebnis liefern kann. Die eigentliche Frage bleibt: Werden Spieler KI als normales Werkzeug akzeptieren – oder nur als Symbol für die Gier großer Publisher sehen?