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JPMorgan: Intels Zukunft im Foundry-Geschäft liegt in reiferen Knoten, nicht an der Spitze

von ytools
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JPMorgan hat die jüngsten Ambitionen von Intel, das Foundry-Geschäft wiederzubeleben, scharf kritisiert. Laut den Analysten sollte Intel aufhören, TSMC an der technologischen Spitze herausfordern zu wollen.
JPMorgan: Intels Zukunft im Foundry-Geschäft liegt in reiferen Knoten, nicht an der Spitze
Stattdessen wäre es sinnvoller, sich auf ältere Fertigungsknoten wie 5nm und 3nm zu konzentrieren, um eine stabile Basis aufzubauen und verlorenes Vertrauen bei Großkunden wie NVIDIA oder Apple zurückzugewinnen.

Der Hintergrund ist klar: Intel hinkt seit Jahren bei den modernsten Fertigungsprozessen hinterher, liefert verspätet und unzuverlässig. Das hat die Glaubwürdigkeit massiv geschwächt. Mit reiferen Technologien könnte Intel beweisen, dass es überhaupt noch zuverlässig liefern kann – und gleichzeitig würde TSMC entlastet, die wegen ihrer dominanten Marktstellung bereits verstärkt im Fokus von Wettbewerbshütern steht.

Hinzu kommt die angespannte Finanzlage. Laut Yahoo Finance lag der freie Cashflow von Intel 2024 bei –15,7 Milliarden US-Dollar, auf 12-Monats-Basis immerhin etwas besser bei –10,9 Milliarden. CEO Lip-Bu Tan konnte die Quartalsverluste reduzieren (von –2,4 Mrd. im Q2 2024 auf –1,5 Mrd.), aber die Milliardeninvestitionen in Fabriken und Anlagen reißen weiterhin große Löcher in die Kasse. Für JPMorgan ist daher klar: Intel braucht kein weiteres Kapital, sondern ein besseres Management seiner Geldströme.

Dazu kommt ein kulturelles Problem: Intel war immer ein produktorientiertes Unternehmen. Das Foundry-Geschäft funktioniert aber anders – hier zählen Kosteneffizienz und Kundenorientierung. Selbst wenn Intel neue Kapazitäten aufbaut, werden Kunden skeptisch bleiben, solange der Konzern gleichzeitig als Lieferant und Konkurrent auftritt.

Die Schlussfolgerung von JPMorgan: Intel hat keine Chance, TSMC an der technologischen Spitze einzuholen. Stattdessen sollte der Konzern konsequent auf ausgereifte Fertigung setzen, um Vertrauen zurückzugewinnen. Damit könnte Intel sein Geschäft stabilisieren – und TSMC würde weniger Gefahr laufen, als Monopolist reguliert zu werden. Ein seltener Fall, in dem beide Seiten profitieren könnten.

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