Orange SA, einer der größten Telekommunikationsanbieter Frankreichs, ist erneut Opfer eines Cyberangriffs geworden. Die Hackergruppe Warlock hat rund 4 GB an Daten im Darknet veröffentlicht, die bereits im Juli entwendet wurden.
Orange hat die Echtheit der Veröffentlichung bestätigt, betont jedoch, dass es sich um veraltete und wenig sensible Informationen handle.
Die Situation wirkt dennoch alarmierend: Im gleichen Zeitraum wurde auch die belgische Tochter von Orange attackiert, wobei Daten von etwa 850.000 Kunden kompromittiert wurden. Zusammengenommen ist dies bereits der vierte größere Angriff auf Orange im Jahr 2025 – ein deutliches Zeichen dafür, wie anfällig die Branche ist.
Ob es Forderungen nach Lösegeld gab, wollte das Unternehmen nicht sagen, verweist aber darauf, dass die Angreifer nur eingeschränkten Zugang hatten. Fachleute weisen allerdings darauf hin, dass Telekommunikationsunternehmen schon lange im Visier stehen – nicht nur wegen möglicher Lösegeldzahlungen, sondern auch als Quelle für Spionage. Kundendaten, Gesprächsprotokolle und Netzwerkinformationen haben einen enormen Wert.
Jüngste Fälle verdeutlichen das. Die Gruppe Salt Typhoon, die mutmaßlich mit China in Verbindung steht, soll US-Telekom-Systeme kompromittiert haben, um Kommunikation von Regierungsbeamten auszuspähen. Peking bestreitet die Vorwürfe, doch der Vorfall zeigt, dass es bei solchen Angriffen nicht allein um Geld geht.
Auch in den USA beschäftigt das Thema die Branche weiter: AT&T-Kunden erhielten erst kürzlich Entschädigungszahlungen für eine ältere Datenpanne. Solche Ereignisse zeigen, dass die Folgen von Leaks jahrelang spürbar bleiben – und neue Angriffe wohl unvermeidlich sind.
Die wiederholten Sicherheitsvorfälle bei Orange machen eines klar: Telekommunikationsnetze gehören zu den Hauptzielen der Cyberkriminalität, und selbst als „unbedeutend“ eingestufte Leaks erhöhen das Risiko für Millionen von Nutzern.