Faltbare Smartphones sind längst nicht mehr nur ein Technikgag, und vivo gehört zu den Herstellern, die das Format ernst nehmen. 
Nach dem X Fold5 richtet sich der Blick nun auf das vivo X Fold6. Erste Leaks zeichnen ein Bild eines Geräts, das bei Kamera, Performance und Alltagsnutzen noch einmal nachlegen soll.
Releasefenster und Strategie von vivo
Laut frühen Berichten plant vivo die Vorstellung des X Fold6 im zweiten Quartal, also grob zwischen April und Juni. Das passt perfekt zur Taktung des X Fold5 und zeigt, dass die Marke ihr Foldable wie einen regulären Flaggschiffzyklus behandelt. Für Fans ist das angenehm berechenbar: Einmal pro Jahr ein neues Buchformat, immer zur großen Flaggschiff Saison in China.
Diese Regelmäßigkeit ist auch ein Signal an den Markt. vivo will offensichtlich nicht nur ein einzelnes experimentelles Modell im Portfolio haben, sondern eine etablierte Reihe, die mit den Faltgeräten von Samsung, Honor und anderen chinesischen Herstellern konkurriert.
Snapdragon 8 Gen 5 statt der extremsten Elite Variante
Im Inneren soll der Snapdragon 8 Gen 5 arbeiten. Damit bleibt vivo seiner Linie treu, nicht zwanghaft die aggressivste Elite Version des Qualcomm Chips zu verbauen, sondern die zweithöchste Ausbaustufe zu wählen. Schon beim X Fold5 mit Snapdragon 8 Gen 3 zeigte sich, dass dieser Ansatz in der Praxis sehr sinnvoll ist.
Für den Alltag, Multitasking auf der großen Innenseite, Split Screen mit mehreren Apps, Gaming und Fotos ist ein moderner Snapdragon der 8er Reihe ohnehin mehr als ausreichend. Im Gegenzug gewinnt man oft bei Temperaturentwicklung, Akkulaufzeit und Kosten. Gerade bei einem großen Foldable mit viel Glas, Metall und wenig Platz für Kühlung ist ein etwas entspannteres Leistungsprofil oft besser als ein paar Punkte mehr im Benchmark.
Kombiniert mit reichlich RAM und schnellem Speicher wird das X Fold6 also eher an der Softwareoptimierung als an fehlender Rohleistung scheitern.
200 Megapixel Kamera und Nähe zur X Serie
Der auffälligste Punkt in den Leaks ist ein 200 Megapixel Sensor. Unklar ist zwar noch, ob er als Hauptkamera oder in einem Tele Modul zum Einsatz kommt, doch in der Community gilt die Hauptkamera als deutlich wahrscheinlichere Option. Beobachter verweisen darauf, dass das X Fold5 beim Kamera Setup nah an der regulären X Reihe lag. Viele rechnen daher damit, dass das X Fold6 sich technisch stark an der kommenden X300 Familie orientieren wird.
Ein großer 200 Megapixel Sensor würde reichlich Spielraum für Pixel Binning, digitale Ausschnitte und Nachtmodi bieten. Tagsüber könnten extrem detailreiche Fotos entstehen, die sich ohne starken Qualitätsverlust zuschneiden lassen. In Kombination mit einem Tele und einem Ultraweitwinkel wäre das X Fold6 damit ein Kandidat für die beste Kamera in einem Buchfaltgerät.
Seitlicher Fingerabdrucksensor bleibt erhalten
Ein weiteres Detail: Der Fingerabdrucksensor soll weiterhin in der seitlichen Power Taste sitzen. Während klassische Flaggschiffe fast geschlossen auf Under Display Sensoren setzen, ist die Lage bei Foldables komplizierter. Mehrere Schichten, Schutzfolien und das flexible Panel machen integrierte Sensoren fehleranfälliger und schwerer zu kalibrieren.
Ein seitlicher Sensor wirkt unspektakulär, ist im Alltag aber oft die beste Lösung. Egal ob das Gerät zugeklappt ist oder ganz geöffnet, der Daumen landet automatisch auf der Taste. Es gibt keine empfindliche Fläche im Display, die beim Zocken oder Serien schauen stören könnte, und die Erkennung bleibt auch nach Monaten mit Panzerschutz und Mikrokratzern zuverlässig.
Begrenzte Märkte, aber weltweite Aufmerksamkeit
Noch sind viele Punkte offen: Akkukapazität, Ladeleistung, exakte Größen der Innen und Außendisplays oder Details zur Scharniertechnik. Dennoch sorgt das X Fold6 schon jetzt für Diskussionen weit über die Kernmärkte von vivo hinaus. In Kommentarspalten melden sich Nutzer aus Regionen, in denen Marken wie Condor den Alltag dominieren, und wundern sich, warum ihre Smartphones kaum in großen Datenbanken auftauchen, während exotische Foldables jede Meldung bekommen.
Genau das zeigt aber den Status solcher Geräte. Selbst wenn das vivo X Fold6 offiziell nur in wenigen Ländern startet, setzt es Trends bei Design, Kameras und Chip Auswahl. Diese Ideen landen später in günstigeren Serien und bei anderen Herstellern. Wer sich für die Zukunft der Foldables interessiert, wird das X Fold6 daher genau beobachten – auch wenn es am Ende nur auf Bildern und in Testberichten zu sehen ist.