Huawei gibt den Markt der Premium-Foldables nicht kampflos her und schickt mit dem Mate X7 ein Statement-Gerät ins Rennen. Der neue Foldable will zeigen, dass ein Book-Style-Smartphone nicht nur ein Technik-Demo, sondern ein echter Alltagsbegleiter sein kann: dünn, schick, stabil und vollgepackt mit eigener Huawei-Technik rund um den Kirin 9030 Pro. 
Gleichzeitig macht der Preis sehr klar, dass wir es hier mit einem Luxusprodukt für eine eher kleine Zielgruppe zu tun haben.
Optisch knüpft das Mate X7 an den Vorgänger Mate X6 an, wirkt aber insgesamt noch ausgereifter. Im zugeklappten Zustand ist das Gerät rund 9,5 mm dünn, aufgeklappt schrumpft es auf etwa 4,5 mm und fühlt sich eher wie ein ultraflaches Tablet als wie ein normales Smartphone an. Mit 235 g ist es sogar ein paar Gramm leichter geworden, trotz stabilen Aluminiumrahmens. Das Design hebt sich spürbar von der Masse ab: Die Form des Kameramoduls, die klaren Linien und die Farbauswahl sorgen dafür, dass man das Mate X7 schon von weitem erkennt – ein Punkt, den viele Nutzer bei den immer ähnlicher wirkenden Glas-Kacheln anderer Marken vermissen.
Ein großer Trumpf des Mate X7 ist die Robustheit. Huawei verpasst dem Foldable gleich zwei Zertifizierungen: IP58 und IP59. Übersetzt heißt das: umfassender Schutz gegen Staub und deutlich mehr Gelassenheit im Umgang mit Wasser – von starkem Regen über Spritzer am Waschbecken bis hin zu Wasserstrahlen aus kurzer Distanz. Gerade bei Foldables, deren Scharnier traditionell als Schwachstelle gilt, ist das ein starkes Signal. Im Alltag bedeutet es schlicht, dass man das Gerät weniger wie ein rohes Ei behandeln muss.
Bei den Displays legt Huawei ebenfalls nach. Außen sitzt ein 6,49 Zoll großes Panel mit einem schlanken Seitenverhältnis von 20,4:9, sodass sich das Mate X7 im zugeklappten Modus wie ein klassisches High-End-Smartphone bedienen lässt. Klappt man das Gerät auf, wartet ein 8 Zoll großes Hauptdisplay im nahezu quadratischen 8:7,3-Format. Dieses Format ist wie gemacht für Multitasking, Split-Screen, E-Books, Social-Feeds oder produktives Arbeiten mit mehreren Fenstern. Beide Displays setzen auf LTPO-OLED-Technik mit variabler Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hz, um je nach Inhalt zwischen maximaler Flüssigkeit und möglichst geringem Verbrauch zu wechseln. Hinzu kommt hochfrequentes PWM-Dimming mit 1440 Hz, das vor allem empfindlichen Augen entgegenkommt, die lange auf den Bildschirm starren.
Auch beim Kamerasetup will Huawei im oberen Regal mitspielen. Die Hauptkamera setzt auf einen 50-Megapixel-Sensor mit RYYB-Farbfilter, physischer variabler Blende von f/1.4 bis f/4.0 und optischer Bildstabilisierung. Das erlaubt sehr unterschiedliche Szenarien: bei Nacht weit geöffnet für möglichst viel Licht, tagsüber weiter geschlossen für mehr Schärfe und kontrollierte Tiefenwirkung. Der Tele-Sensor wurde deutlich aufgewertet: ebenfalls 50 Megapixel, ein lichtstärkeres Objektiv mit f/2.2 und 3,5-fachem optischem Zoom sollen für mehr Details und weniger Rauschen beim Heranzoomen sorgen. Komplettiert wird das Trio von einer 40-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera für Landschaften, Architektur und enge Räume. Für Selfies gibt es gleich zwei 8-Megapixel-Kameras – eine im Außendisplay und eine im Innendisplay –, sodass man je nach Situation den bequemeren Blickwinkel wählen kann.
Im Inneren arbeitet der neue Kirin 9030 Pro, der auch in der Mate-80-Pro-Reihe verbaut ist. Huawei nennt nicht alle Details, aber die Eckdaten: eine ARMv8-Architektur mit neun Kernen, bestehend aus einem leistungsstarken Prime-Core mit bis zu 2,75 GHz, vier weiteren Performance-Kernen mit 2,27 GHz und vier effizienten Kernen mit 1,72 GHz. Kombiniert wird das je nach Modell mit 12 oder 16 GB RAM, was für intensives Multitasking, anspruchsvolle Apps und Bildverarbeitung locker ausreicht. Für Hardcore-Fans und Power-User hat Huawei zusätzlich eine Version mit 20 GB RAM und 1 TB Speicher im Programm – eine Zahl, die viele zum Staunen bringt und in Foren bereits für Kommentare nach dem Motto sorgt: hat mein Laptop nicht mal. Ob man so viel Arbeitsspeicher im Alltag wirklich ausreizt, ist eine andere Frage, aber an Reserven mangelt es definitiv nicht.
Strom liefert ein Dual-Cell-Akku auf Silizium-Carbon-Basis mit insgesamt 5600 mAh. Für ein derart dünnes Foldable ist das ein sehr ordentlicher Wert. Beim Laden unterstützt das Mate X7 66 Watt kabelgebundenes und 50 Watt kabelloses Laden. In Kombination mit den LTPO-Displays, die die Bildwiederholrate bis auf 1 Hz senken können, und Huaweis aggressivem Energiemanagement will das Gerät problemlos einen langen und intensiven Tag durchhalten – auch dann, wenn man viel fotografiert, streamt oder spielt.
Softwareseitig läuft in China HarmonyOS 6, das von Haus aus auf große und faltbare Displays zugeschnitten ist. Multi-Window, geteilte Ansicht und schwebende Fenster wirken auf 8 Zoll viel stimmiger als auf einem normalen Smartphone und verwandeln das Mate X7 bei Bedarf in eine Art Mini-Laptop für unterwegs. Zusätzlich unterstützt das Gerät Satellitenkommunikation, ein Feature, das zwar noch Nische ist, aber für Vielreisende und Nutzer in Regionen mit schwacher Netzabdeckung einen Sicherheitsbonus darstellt.
Die Farbpalette unterstreicht den Premium-Anspruch: Schwarz, Weiß, Lila und Rot richten sich klar an Nutzerinnen und Nutzer, die ihr Smartphone auch als Mode- und Statusobjekt sehen. Beim Preis lässt sich Huawei ebenfalls nicht lumpen. Die Einstiegsversion mit 12 GB RAM und 256 GB Speicher startet in China bei 12.999 Yuan (rund 1830 US-Dollar). Die Variante mit 12/512 GB liegt bei 13.999 Yuan (circa 1970 US-Dollar), die Collector’s Edition mit 16/512 GB kostet 14.999 Yuan (ungefähr 2111 US-Dollar). Das Topmodell mit 20 GB RAM und 1 TB Speicher markiert mit 17.999 Yuan (etwa 2534 US-Dollar) die absolute Spitze.
Entsprechend gespalten fällt die Reaktion der Community aus. Viele loben das Design als eines der wenigen Foldables, die man auf den ersten Blick erkennt, und freuen sich über die Kombination aus IP59-Schutz, großem Akku und starker Kamera. Gleichzeitig steht der Preis wie ein dicker Strich zwischen Mate X7 und dem Massenmarkt: Das Gerät wirkt eher wie ein Luxus-Gadget für Technik-Enthusiasten mit viel Budget als wie ein klassisches Flaggschiff für alle. Die 20-GB-RAM-Version sorgt zudem für Diskussionen darüber, wie weit man die Spezifikationen noch nach oben drehen muss, nur um aufzufallen. Am Ende bleibt das Mate X7 ein spannender Widerspruch: eines der interessantesten, dünnsten und robustesten Foldables auf dem Markt, das sich aber ganz bewusst in einem exklusiven Preisbereich positioniert. Wer es sich leisten kann, bekommt ein spektakuläres Tech-Statement – alle anderen schauen wohl vorerst in Reviews statt in die eigene Hosentasche.