Offiziell ist die Poco F8 Serie noch gar nicht vorgestellt, aber wir konnten uns bereits vorab ein Bild von den beiden neuen Spitzenmodellen machen: Poco F8 Pro und Poco F8 Ultra. Schon nach kurzer Zeit wird klar, dass Poco hier keine Pflichtübung abliefert, sondern zwei sehr bewusst positionierte Performance-Smartphones, die sich klar voneinander unterscheiden sollen – optisch wie auch vom Anspruch her.
Stellt man Poco F8 Pro und Poco F8 Ultra nebeneinander, sieht man sofort: Das sind keine Zwillinge mit anderer Farbe, sondern zwei Charaktere. 
Der Poco F8 Ultra fällt direkt ins Auge – vor allem in der Variante Denim Blue. Die Rückseite trägt ein markantes Muster, das an Jeansstoff erinnert, mit feinen Linien und einer leicht „gewebten“ Optik. Unter dem Finger fühlt sich das Ganze jedoch überraschend weich und gummiert an, eher wie ein hochwertiges Soft-Touch-Material als wie glattes Glas.
Das hat nicht nur Design-, sondern auch Alltagsvorteile: Der Poco F8 Ultra liegt griffig in der Hand, rutscht weniger auf glatten Oberflächen und wirkt wie ein Smartphone, das man ohne Hülle benutzen kann, ohne ständig Angst vor einem Sturz zu haben. Gleichzeitig verleiht die Denim-Optik dem Gerät einen lässigen, fast schon streetwearartigen Look, der sich deutlich vom üblichen Glas-Metall-Einerlei vieler Flaggschiffe absetzt.
Auf der Rückseite sticht beim Ultra zudem ein sichtbares Lautsprecherelement ins Auge, das selbstbewusst das Bose-Logo trägt. Während andere Hersteller versuchen, Öffnungen und Lautsprecher zu kaschieren, setzt Poco sie bewusst in Szene. Die Botschaft dahinter ist eindeutig: Dieses Gerät soll laut, klar und druckvoll klingen – und zwar direkt aus dem Gehäuse. Wer Serien binge-watched, YouTube nebenbei laufen lässt oder lieber ohne Kopfhörer spielt, dürfte hier genau die Zielgruppe sein.
Der Poco F8 Pro gibt sich dagegen deutlich zurückhaltender. Die silberne Version, die wir in der Hand hatten, setzt auf ein glattes, aufgeräumtes Design mit klaren Linien. Keine Experimente bei der Textur, keine auffälligen Elemente – der Pro wirkt wie ein seriöser Allrounder, der sich auf dem Schreibtisch im Büro genauso wohlfühlt wie am Gaming-Setup zu Hause. Trotz des dezenten Auftritts ist auch hier die Audio-Hardware Bose-optimiert, sodass wir von einem kräftigen Stereo-Setup ausgehen können, nur eben ohne den optischen „Bose-Schriftzug auf der Rückseite“-Aufschrei.
Technisch dürfen wir vor dem offiziellen Launch noch nicht jedes Detail ausplaudern, aber einige Kernpunkte sind bereits bestätigt. Im Poco F8 Pro arbeitet ein Snapdragon 8 Elite SoC, ein klassischer High-End-Chip, der für aufwendige Spiele, Multitasking mit vielen Apps und das Dauerfeuer aus Social Media, Messengern und Streaming vorbereitet ist. Der Poco F8 Ultra setzt noch einen drauf und nutzt den neuesten Snapdragon 8 Elite Gen 5 – für alle, die maximale Reserven, höchstmögliche Framerates und möglichst lange Zukunftssicherheit wollen.
Zusätzlich steckt im Poco F8 Ultra ein eigener Bildprozessor namens VisionBoost D8. Dieser Co-Prozessor soll sich um Feintuning der Darstellung kümmern: mehr Details, optimierte Kontraste und KI-gestützte Superauflösung. Inhalte mit geringerer Ausgangsauflösung können so sichtbar sauberer und schärfer wirken. Praktisch bedeutet das: Man startet einfach seinen Lieblingsstream oder das bevorzugte Game, und im Hintergrund sorgt VisionBoost D8 dafür, dass die Darstellung knackiger aussieht, ohne dass man an Reglern drehen muss.
Bei der Akkugröße zeigt Poco ebenfalls wenig Zurückhaltung. Der Poco F8 Pro bringt einen 6.210-mAh-Akku mit, eine Kapazität, die viele klassische Flaggschiffe deutlich übertrifft. Der Poco F8 Ultra legt noch einmal nach und beherbergt einen 6.500-mAh-Akku. In Kombination mit den effizienteren Snapdragon-8-Elite-Plattformen entsteht damit ein Setup, das klar auf lange Laufzeiten ausgelegt ist – von Gaming-Sessions über Navigation und Foto-Touren bis hin zu stundenlangem Video-Streaming.
In der Hand wirkt der Poco F8 Pro wie ein rundum solides Stück Technik. Er will nicht um jeden Preis der dünnste und leichteste sein – und das ist in Zeiten superfragiler Geräte fast schon wohltuend. Man spürt, dass ein großer Akku verbaut ist, aber das Gerät wird nie unhandlich oder klobig. Das Display bewegt sich in einem Bereich, den viele als ideal empfinden: unterhalb von 6,8 Zoll, aber oberhalb von 6,5 Zoll. Damit ist der Screen groß genug für Filme und Games, ohne bei einhändiger Bedienung komplett unpraktisch zu werden.
Der Poco F8 Ultra spielt dagegen bewusst auf Emotionen. Das Denim-Blue-Finish, die gummierte Struktur und der sichtbare Bose-Lautsprecher machen ihn zum Blickfang. Man sieht den Ultra auf einem Café-Tisch und weiß sofort: Das ist kein generischer 08/15-Flaggschiff-Klotz, sondern ein Gerät mit Ansage. Zielgruppe sind ganz klar Nutzerinnen und Nutzer, die viel Medien konsumieren, gern zocken und deren Smartphone auch optisch ein Statement abgeben darf.
Natürlich braucht es noch ausführliche Tests, um Kameraqualität, Ladegeschwindigkeit, Temperaturverhalten unter Dauerlast und echte Screen-on-Zeiten fundiert zu bewerten. Doch schon nach diesem kurzen Vorgeschmack lässt sich ein Fazit ziehen: Poco positioniert den F8 Pro als leistungsstarken, robusten Allrounder mit großem Akku und eher zurückhaltendem Design. Der F8 Ultra inszeniert sich als extrovertierter Bruder mit Denim-Look, sichtbarem Bose-Speaker, Snapdragon 8 Elite Gen 5 und VisionBoost D8 für ein deutlich medienorientiertes Profil.
Mit der offiziellen Präsentation vor der Tür werden bald alle Puzzleteile – Kameradaten, Speichervarianten, Preise und Verfügbarkeit – an ihren Platz fallen. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Poco F8 Serie zwei sehr unterschiedliche Lager bedienen möchte: diejenigen, die einen pragmatischen Performance-Begleiter suchen, und diejenigen, die ein leistungsstarkes Entertainment-Gerät wollen, das genauso laut auftritt wie ihr eigener Lifestyle.