Palantir zählt nach wie vor zu den umstrittensten Aktien an der Wall Street. Während Anleger vom Hype rund um künstliche Intelligenz und Datenanalyse begeistert sind, schlagen Skeptiker Alarm. 
Andrew Lefts Citron Research hat seine Short-These nun bekräftigt und ein Kursziel von lediglich 40 US-Dollar ausgerufen – was einem Rückgang von satten 77 % gegenüber dem aktuellen Niveau von 173,64 US-Dollar entspräche.
Zur Begründung verweist Citron auf die Bewertung von OpenAI. Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von rund 17 für die erwarteten Umsätze 2026 dient OpenAI als Vergleichsmaßstab. Überträgt man diesen Multiplikator auf die prognostizierten 5,6 Milliarden US-Dollar Umsatz von Palantir, ergibt sich eine Bewertung von etwa 95 Milliarden US-Dollar – und damit ein Kursziel von 40 Dollar pro Aktie. Aus Sicht von Citron ist die derzeitige Marktkapitalisierung von Palantir massiv überzogen.
Palantir selbst gibt sich weiter selbstbewusst. Das Unternehmen betreibt die Plattform Gotham für Regierungsbehörden, Foundry für Unternehmen und setzt stark auf seine AIP (Artificial Intelligence Platform), die generative KI und Sprachmodelle in Geschäftsprozesse integriert. CEO Alex Karp stellt in Aussicht, das kommerzielle Geschäft in den kommenden fünf Jahren zu verzehnfachen – ausgehend von über 1,3 Milliarden US-Dollar Umsatz, die bereits für 2025 angepeilt werden. Laut Berechnungen von UBS wäre dafür ein jährliches Wachstum von 58 % erforderlich.
Der Analystenkonsens sieht Umsätze von bis zu 4,15 Milliarden US-Dollar für 2025 und 5,6 Milliarden für 2026 vor – ein Zuwachs von etwa 35 % im Jahresvergleich. Befürworter sehen darin eine starke Wachstumsstory, Kritiker halten diese Zahlen jedoch für zu schwach, um die derzeitige Börseneuphorie zu rechtfertigen.
Unterm Strich versteht sich das Kursziel von 40 US-Dollar seitens Citron weniger als konkrete Prognose, sondern vielmehr als Warnsignal: Palantir könnte an der Realität scheitern, wenn die Bewertung nicht bald auf ein solides Fundament zurückgeführt wird.