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Warum das iPhone bei der Desktop-Revolution hinterherhinkt

von ytools
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Warum das iPhone bei der Desktop-Revolution hinterherhinkt

Warum das iPhone im Desktop-Smartphone-Wettlauf ins Hintertreffen gerät

Seit ihrer Einführung gelten Smartphones als kleine Alleskönner, die den klassischen Computer ersetzen könnten. Und vieles davon haben sie tatsächlich geschafft: E-Mails schreiben, Webseiten lesen, Filme und Serien streamen oder Fotos bearbeiten – all das geht problemlos mit dem Handy. Doch sobald es um konzentriertes Arbeiten geht, greifen die meisten Menschen immer noch lieber zu Notebook oder PC.

Das liegt vor allem am Workflow. Auf großen Monitoren lassen sich mehrere Fenster gleichzeitig öffnen, Tabs schnell wechseln und komplexe Aufgaben parallel erledigen. Eine echte Tastatur bleibt für längeres Tippen unverzichtbar. Und ergonomisch betrachtet ist es deutlich gesünder, nach vorne auf einen Bildschirm zu schauen, anstatt den Nacken stundenlang über ein Smartphone zu beugen. Trotz enormer Rechenleistung fehlt es dem Smartphone an Arbeitskomfort.

Leistung ist also nicht das Problem. Moderne Prozessoren erreichen das Niveau von Einsteiger-Laptops, Apps sind in der Lage, Videos zu schneiden, Social-Media-Inhalte zu erstellen oder kleine Unternehmen komplett zu betreiben. Manche Menschen besitzen gar keinen Computer mehr und erledigen alles mit dem Handy. Aber die Frage bleibt: Wie kann das Smartphone wirklich zu einem produktiven Arbeitsplatz werden?

Foldables als erster Schritt

Faltbare Smartphones haben versucht, diese Lücke zu schließen. Mit mehr Bildschirmfläche eröffnen sie Platz für Multitasking. Samsung, Huawei, Oppo, OnePlus und Honor haben verschiedene Konzepte ausprobiert. Oppo und OnePlus bieten mit „Open Canvas“ die Möglichkeit, bis zu vier Apps gleichzeitig zu verwalten. Honor Magic V5 setzt auf eine horizontale Drei-App-Ansicht, bei der man zwischen den Anwendungen hin- und herwischt. Es ist ein spannendes Experimentierfeld, aber teuer und nicht jedermanns Sache.

Viele Nutzer wollen weder die fragile Bauweise noch die hohen Preise von Foldables akzeptieren. Deshalb richtet sich der Blick auf eine andere Zukunft: das Smartphone als Desktop-Ersatz.

Samsung DeX: Früher Start, klare Vision

Samsung hat diese Richtung schon 2017 eingeschlagen. Mit dem Galaxy S8 kam erstmals DeX – damals noch in Kombination mit einer Dockingstation, die Kühler und Anschlüsse mitbrachte. Heute ist DeX direkt in den Geräten integriert. Wer ein Galaxy S25 oder Galaxy Z Fold 7 besitzt, schließt es per USB-C an einen Monitor an, koppelt Maus und Tastatur, und schon verwandelt sich das Handy in eine PC-ähnliche Arbeitsumgebung.

Natürlich gibt es Eigenheiten: Textbearbeitung, Dateiverwaltung und Mauszeiger fühlen sich nicht immer wie auf einem echten PC an. Dennoch hat sich DeX weiterentwickelt und findet seine Fans. Studenten, digitale Nomaden und Berufstätige schätzen es, alle Dateien auf einem Gerät zu haben und überall sofort loslegen zu können. Sogar spezielle „Laptop-Shells“ sind erhältlich – Geräte ohne eigene Hardware, die lediglich Bildschirm, Tastatur und Touchpad enthalten und das DeX-Signal nutzen. Leichter, günstiger und ideal für alle, die ohnehin mit dem Smartphone arbeiten.

Google zieht nach

Google hat sich Zeit gelassen, aber mit Android 16 kommt nun der „Desktop Mode“ für Pixel-Geräte ab dem Pixel 8. Prinzip: identisch mit DeX. Monitor anschließen, Maus und Tastatur koppeln, und das Smartphone läuft wie ein PC. Derzeit bleibt es Pixel-exklusiv, doch es besteht Hoffnung, dass Google den Modus auch für andere Hersteller öffnet. Dann könnte jedes High-End-Android-Handy theoretisch zum Notebook-Ersatz werden.

Apple: bewusst langsam

Apple geht traditionell konservativer vor. Die Strategie: lieber später starten, dafür aber mit reifem Produkt. Beim iPad zeigte sich das deutlich. Das iPad Pro von 2015 hatte zwar einen riesigen Bildschirm, doch Multitasking beschränkte sich auf „Split View“ und „Slide Over“. Beide waren unflexibel und nicht mit allen Apps kompatibel. Erst 2022 kam mit Stage Manager ein Fenster-System – allerdings eingeschränkt. Richtig frei wurde es erst 2023. Heute kann man mit einem iPad Pro tatsächlich produktiv arbeiten und es mit Dock und Monitor als Laptop-Ersatz nutzen. Aber Apple hinkte jahrelang hinterher.

Und beim iPhone? Hier sieht es noch schlechter aus.

iPhone: Fortschritt im Schneckentempo

Mit dem iPhone 6 Plus 2014 kamen erstmals größere Displays, 2018 folgte das XS Max. Doch Apple bot nie echtes Split-Screen-Multitasking, während Samsung oder Sony es längst integriert hatten. Erst 2020 führte Apple „Picture-in-Picture“ für Videos ein. Bis heute gibt es keine Desktop-Option oder komplexe Multitasking-Funktionen beim iPhone. Für ein Premium-Gerät wirkt das rückständig.

Geht es in diesem Tempo weiter, dürfte es bis 2027 oder 2030 dauern, bis ein iPhone einen Stage-Manager-ähnlichen Modus bekommt. Der Fokus liegt aktuell klar auf KI – allerdings sind die für 2025 angekündigten Features noch nicht einmal verfügbar. Damit wirkt das iPhone zunehmend eingeschränkt, während Android-Flaggschiffe die Grenzen zwischen Handy und PC verwischen.

Wohin steuert der Markt?

Die Smartphone-Entwicklung bewegt sich in eine neue Richtung. Es geht nicht mehr nur um stärkere Prozessoren oder KI, sondern darum, wie Geräte in Arbeitsabläufe integriert werden. Samsung und Google machen vor, dass Smartphones echte Computer ersetzen können. Zubehör wie Laptop-Shells zeigt, wohin die Reise geht. Apple hingegen riskiert, das iPhone in seiner Rolle als reines Telefon festzuhalten.

Natürlich könnte Apple überraschen. Die Firma hat schon oft spät Märkte betreten und dann dominiert – man denke an die Apple Watch. Vielleicht bringt sie irgendwann einen iPhone-Desktop-Modus, der alles übertrifft. Aber aktuell bleibt das iPhone zurück, während die Konkurrenz längst neue Wege geht.

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1 kommentar

Slide October 15, 2025 - 7:01 pm

google klaut wieder bei samsung 😂

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