Nintendo hat still und leise ein neues Systemupdate für die Nintendo Switch und die Switch 2 veröffentlicht und beide Konsolen auf Firmware-Version 21.0.1 angehoben. 
Auf dem Papier klingt das nach einem typischen Stabilitäts-Update, doch der Kontext ist heikel: Die letzte größere Aktualisierung sorgte für viel Frust, weil bei einigen Nutzerinnen und Nutzern plötzlich Drittanbieter-Docks für die Switch 2 nicht mehr richtig funktionieren wollten.
Damals betonte Nintendo in einem Statement, man habe keinerlei Absicht, legale Zubehörprodukte von Drittanbietern auszusperren. Trotzdem ist das Misstrauen geblieben. Wer eine Switch 2 besitzt, kennt das Gefühl: Das System fragt nach einem Update – und der erste Gedanke ist nicht "Cool, weniger Bugs", sondern eher "Bitte lass meine günstige Dock von Amazon überleben".
Was steckt in Systemupdate 21.0.1?
Offiziell hebt Nintendo bei Version 21.0.1 zwei Punkte besonders hervor, die vor allem für Umsteigerinnen und Umsteiger auf die Switch 2 wichtig sind. Erstens wurde ein Fehler beim Systemtransfer behoben. Dieser Transfer soll eigentlich dafür sorgen, dass Spiele, Speicherstände, Nutzerkonten und Einstellungen möglichst reibungslos von einer älteren Switch oder der OLED-Variante auf die neue Switch 2 wandern. In der Praxis kam es jedoch zu Abstürzen und Fehlermeldungen – genau das, was niemand sehen möchte, wenn die eigenen Spielstände auf dem Spiel stehen.
Zweitens kümmert sich das Update um eine Reihe von Bluetooth-Problemen. Immer wieder berichteten Spielerinnen und Spieler, dass Controller, Headsets oder In-Ear-Kopfhörer sich nicht verbinden ließen, aus dem Nichts die Verbindung verloren oder beim Wechsel vom Handheld- in den TV-Modus zickig wurden. Mit 21.0.1 will Nintendo hier für mehr Stabilität sorgen, damit sich Wireless-Hardware so verhält, wie man es im Jahr 2025 erwarten darf – nämlich unauffällig.
Überlebt meine Drittanbieter-Dock?
Die vielleicht wichtigste Frage vieler Switch-2-Besitzerinnen und -Besitzer lautet daher: Bricht dieses Update erneut die Kompatibilität mancher Docks – oder bleibt diesmal alles ruhig? Erste Rückmeldungen aus der Community zeichnen ein eher entspanntes Bild. Ein Nutzer beschreibt etwa, wie er zunächst das Firmware-Update seiner Switch-2-TV-Adapter-Dock von einem Amazon-Hersteller installiert, die Dock mit der alten Konsolen-Firmware testet und erst danach die Switch 2 auf Version 21.0.1 bringt. Ergebnis: Die Dock gibt weiterhin zuverlässig Bild und Ton an den Fernseher aus.
Solche Vorsichtsmaßnahmen sind inzwischen Alltag. Viele behandeln ihre Dock wie ein weiteres eigenes Gerät: erst nachsehen, ob der Hersteller neue Firmware anbietet, dann das Zubehör aktualisieren, testen – und erst zum Schluss die Konsole updaten. Denn der Zubehörmarkt rund um Switch und Switch 2 ist riesig: Offizielle Docks, kleine HDMI-Adapter, Multiport-Hubs mit LAN, dazu Schutzhüllen, Grips und Controller aller möglichen Marken, vom Premium-Hersteller bis zur No-Name-Bude.
Gleichzeitig hat sich in der Szene das Gefühl verfestigt, dass "Big N" natürlich am liebsten nur das eigene, offiziell lizenzierte Zubehör im Wohnzimmer sehen möchte. Viele Spielerinnen und Spieler sind überzeugt, dass Drittanbieter-Produkte eher geduldet als aktiv unterstützt werden. Entsprechend groß ist die Angst, dass ein zukünftiges Update plötzlich diffuse Probleme auslöst: mal fehlt nur der Ton, mal bleibt der Bildschirm schwarz, mal flackert das Bild im TV-Modus. Stand jetzt deutet aber nichts darauf hin, dass 21.0.1 neue Dock-Opfer fordert.
Zwischen Nostalgie, Exklusivhits und Business-Entscheidungen
Hinter der technischen Diskussion steckt ein größeres Thema: die komplizierte Beziehung vieler Fans zu Nintendo. Auf der einen Seite stehen ikonische Marken, perfekt geschliffene First-Party-Games und eine eigene Designphilosophie, die sich bewusst von Sony und Microsoft absetzt. Auf der anderen Seite gibt es eine sehr harte Linie gegenüber Emulation, Fanprojekten und inoffiziellen Remakes älterer Spiele, die offiziell gar nicht mehr erhältlich sind.
Hinzu kommt: Die Switch 2 ist kein Leistungsmonster, das mit PlayStation 5 und Xbox Series X um Teraflops kämpft. Sie setzt weiter auf Mobilität und Effizienz – der Preis spielt aber in der Liga aktueller Konsolen. Für einige ist das in Ordnung, solange die Spiele stimmen. Andere sagen: Für das Geld greifen sie lieber zu einem leistungsstarken Handheld-PC und behalten ihre alte Switch oder das Switch-OLED-Modell für Nintendo-Exklusivtitel.
Parallel dazu sorgt die eher eingeschränkte Rolle der Konsole als Multimedia-Plattform für Diskussionen. Viele fragen sich, warum Streaming-Apps wie Hulu oder YouTube – je nach Region – immer noch nicht so selbstverständlich funktionieren wie auf Smart-TVs oder anderen Konsolen. 2025 wünscht man sich eigentlich eine Konsole, die abends genauso gut Netflix und Co. streamt, wie sie tagsüber Mario und Zelda abspielt.
Verkaufsrekorde und ein starkes Line-up
Trotz aller Kritik: Aus geschäftlicher Sicht läuft es hervorragend. Nintendo meldete, dass die Switch 2 zwischen dem 5. Juni und dem 30. September beeindruckende 10,36 Millionen Einheiten verkauft hat. Damit übertrifft die neue Konsole die Startphase der ursprünglichen Switch deutlich und legt den bislang stärksten Hardware-Launch in der Firmengeschichte hin.
Auch die Spiele tragen ihren Teil dazu bei. Mario Kart World, der große Vorzeige-Racer der neuen Generation, liegt bereits bei 9,57 Millionen verkauften Exemplaren. Donkey Kong Bananza bringt frischen Schwung in die Dschungel-Abenteuer des Kultgorillas und kommt seit Juli auf 3,49 Millionen Einheiten. Pokémon Legends Z-A legte mit 5,8 Millionen Verkäufen in der ersten Woche einen Blitzstart hin – ein klares Signal, dass die Community trotz aller Hardware-Debatten bereitwillig zur Kasse geht, wenn das Spiel überzeugt.
Und der nächste große Test steht schon vor der Tür: Metroid Prime 4: Beyond, auf das viele seit beinahe einem Jahrzehnt warten, erscheint am 4. Dezember. Erste Vorschauen sorgten für Diskussionen, weil ein ungewohnt gesprächiger NPC eingeführt wurde, doch die meisten Fans wünschen sich vor allem eines: einen technisch sauberen Start ohne Framerate-Einbrüche, ohne Verbindungsabbrüche bei Controllern und ohne kapriziöse Docks. Genau hier sollen Updates wie 21.0.1 dafür sorgen, dass die Basis stimmt, wenn Samus endlich wieder auf Mission geht.
Jetzt updaten oder lieber abwarten?
Parallel dazu rollt die Angebotswelle zu Black Friday und Weihnachtsgeschäft an. Bundles mit Switch oder Switch 2, zusätzlichen Controllern und populären Spielen füllen Prospekte und Online-Shops. Wer sich jetzt eine Konsole zulegt, wird bei der ersten Einrichtung ziemlich sicher direkt mit der Frage konfrontiert: "Möchten Sie Version 21.0.1 installieren?"
Für alle, die Daten von einer älteren Switch auf die Switch 2 übertragen oder intensiv Bluetooth nutzen, wirkt das Update sinnvoll und pragmatisch. Wer dagegen eine empfindliche Drittanbieter-Dock am TV hängen hat, fährt mit dem vorsichtigen Ansatz gut: Zuerst prüfen, ob es ein Dock-Firmware-Update gibt, dann Erfahrungsberichte anderer Nutzerinnen und Nutzer mit ähnlicher Hardware lesen – und erst dann auf der Konsole selbst aktualisieren.
Letztlich zeigt Version 21.0.1 exemplarisch, wie sich Konsolen im Live-Betrieb anfühlen: Alle paar Wochen ein neues Update, das im Idealfall mehr Probleme löst, als es schafft. Im Fall von Nintendo Switch und Switch 2 scheint die Waage aktuell eher auf der positiven Seite zu stehen: stabilere Transfers, weniger Zicken beim Bluetooth und bislang keine massenhafte "Versteinerung" von Drittanbieter-Docks. Für eine Plattform, auf der in Kürze Metroid Prime 4: Beyond startet, ist das genau die Art von Bodenständigkeit, die sich die Community wünscht.