Mit dem nubia V80 Pro schiebt nubia ein weiteres Modell in die heiß umkämpfte Mittelklasse und knüpft dabei direkt an den kürzlich vorgestellten V80 Design an. 
Auf dem Papier wirkt der Name „Pro“ nach einem großen Upgrade, in der Praxis verfolgt nubia aber eine andere Strategie: Die Basis bleibt nahezu identisch, doch an einem der wichtigsten Punkte für viele Käufer – der Hauptkamera – wird gezielt nachgeschärft.
Seinen ersten Auftritt hatte das V80 Pro in einem offiziellen Listing in Mexiko. Dort positioniert es sich klar als 4G-Smartphone für preisbewusste Nutzer, bevor es voraussichtlich auch in weiteren Märkten landet. Auf der Frontseite sitzt ein 6,75 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 900 × 1940 Pixeln und einer Bildwiederholrate von 120 Hz. Die Pixeldichte ist solide, aber nicht spektakulär – der eigentliche Star ist die hohe Bildfrequenz, die Scrollen durch Social-Media-Feeds, das Navigieren im System und Videos deutlich flüssiger wirken lässt als bei klassischen 60-Hz-Panels.
Im Inneren setzt nubia auf den Unisoc T7280, kombiniert mit 8 GB RAM und 256 GB internem Speicher. Gerade Letzterer dürfte viele freuen, denn zusätzlich lässt er sich per Speicherkarte erweitern – ein Komfortmerkmal, das in Zeiten von „nur Cloud“ langsam ausstirbt. Wer viele Fotos, Serien, Musik oder Downloads lokal behalten möchte, muss hier also weniger aggressiv aufräumen. Der Haken für Technik-Puristen: Das SoC unterstützt ausschließlich 4G. Für viele Regionen, in denen 5G noch keinen entscheidenden Alltagsvorteil bringt, ist das allerdings verschmerzbar. Gleichzeitig spart der Verzicht auf 5G Kosten bei der Produktion und erlaubt einen attraktiveren Verkaufspreis.
Optisch hält sich das nubia V80 Pro eng an seine Geschwister, das nubia V80 Design und das ZTE Blade V80 Design. Das Gehäuse misst 166 × 79 × 7,7 mm und bringt 195 g auf die Waage. Damit ist das Gerät deutlich im „Big Phone“-Segment unterwegs, wirkt aber nicht übermäßig klobig, wenn man große Displays gewohnt ist. Für die biometrische Entsperrung gibt es einen Fingerabdrucksensor, und als seltenes Extra im Jahr 2025 bleibt der klassische 3,5-mm-Klinkenanschluss erhalten. Wer kabelgebundene Kopfhörer, ein älteres Gaming-Headset oder die AUX-Buchse im Auto weiter nutzen möchte, bekommt hier ein klares Plus.
Das eigentliche Pro-Argument steckt auf der Rückseite. Die Hauptkamera löst nun mit 108 MP auf und ist das zentrale Verkaufsargument im Vergleich zum V80 Design und ZTE Blade V80 Design. Unterstützt wird sie von zwei weiteren Modulen, die eher eine Nebenrolle spielen: einem einfachen 2-MP-Sensor sowie einer zusätzlichen „AI-Kamera“, die vor allem für Software-Funktionen wie Szenenerkennung, Hintergrundunschärfe und diverse Beauty-Filter zuständig ist. Für Selfies und Videochats steht auf der Vorderseite eine 16-MP-Kamera bereit. In Summe soll das V80 Pro damit vor allem bei gutem Licht sichtbar detailliertere Aufnahmen liefern, ohne die Preisklasse zu sprengen.
Für die nötige Ausdauer sorgt ein Akku mit 5.000 mAh. Diese Kapazität hat sich in der Android-Mittelklasse fast zum Standard entwickelt, bleibt aber ein wichtiges Argument: In Kombination mit der 4G-Plattform und einem eher sparsamen SoC sollten die meisten Nutzer problemlos einen vollen Tag mit intensivem Messen, Surfen, Streams und Social Media schaffen, viele sogar noch den halben nächsten Tag. Auch wer viel unterwegs ist, wird seltener panisch nach einer Steckdose suchen müssen.
Auf der Software-Seite läuft das nubia V80 Pro mit Android 16 samt nubia-Oberfläche. Damit sind aktuelle Systemfunktionen, Google-Dienste und moderne Sicherheitsfunktionen an Bord. Wie lange und wie schnell nubia Updates nachliefert, bleibt zwar abzuwarten, doch schon der Start mit einer frischen Android-Version ist ein Pluspunkt gegenüber vielen günstigeren Geräten, die oft mit älteren Systemversionen ausgeliefert werden.
Laut mexikanischem Listing soll das nubia V80 Pro im Dezember in den Verkauf gehen, ein genauer Preis wird jedoch noch unter Verschluss gehalten. Betrachtet man die Nähe zu V80 Design und ZTE Blade V80 Design, zeichnet sich die Taktik klar ab: nubia bietet nahezu dieselbe Hardware-Plattform in mehreren Varianten an, um unterschiedliche Märkte und Vertriebskanäle abzudecken. Das V80 Pro übernimmt dabei die Rolle des Kamera-Spezialisten in dieser Reihe. Wer mit 4G leben kann, Wert auf ein großes 120-Hz-Display, eine ausdauernde Batterie, erweiterbaren Speicher und eine hochauflösende Hauptkamera legt, sollte das V80 Pro im Auge behalten, sobald es auch außerhalb Mexikos auftaucht.