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Samsung Internet: Der unterschätzte Android-Browser vor seinem größten Update

von ytools
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Auf den meisten Android-Smartphones läuft es immer gleich ab: Gerät einschalten, Google-Konto einrichten, Chrome öffnen – fertig. Viele bleiben einfach beim Standardbrowser, ohne je zu hinterfragen, ob es vielleicht etwas Besseres gibt. Genau hier kommt der Samsung Internet Browser ins Spiel.
Samsung Internet: Der unterschätzte Android-Browser vor seinem größten Update
Er war lange nur als vorinstallierte Dreingabe auf Galaxy-Handys abgestempelt, hat sich in den letzten Jahren aber zu einem extrem mächtigen und dennoch angenehm schlanken Android-Browser entwickelt. Mit dem kommenden One UI 8.5-Update könnte er endgültig vom Geheimtipp zum ernsthaften Kandidaten für den Titel bester Android-Browser aufsteigen.

Ein verbreitetes Missverständnis hält sich hartnäckig: Samsung Internet sei nur auf Galaxy-Geräten nutzbar. Das stimmt schlicht nicht
Samsung Internet: Der unterschätzte Android-Browser vor seinem größten Update
. Der Browser lässt sich ganz normal aus dem Google Play Store auf nahezu jedem Android-Smartphone installieren. Wer ein Galaxy-Handy oder -Tablet nutzt, findet ihn zusätzlich in der Galaxy Store App. Für Experimentierfreudige gibt es außerdem eine eigene Beta-Version, in der neue Funktionen frühzeitig getestet werden können. Lesezeichen, Verlauf und offene Tabs lassen sich synchronisieren, sodass der Browser auf unterschiedlichen Geräten wie ein vertrautes Arbeitswerkzeug wirkt – egal ob auf einem Galaxy S26 oder einem günstigen Modell einer anderen Marke.

Schon heute punktet Samsung Internet mit einer Fülle an Optionen, die bei vielen Konkurrenten entweder tief in Menüs versteckt oder gar nicht vorhanden sind. Sie können etwa standardmäßig die Desktopversion von Webseiten laden lassen, was bei Foren, Web-Tools und komplexen Newsportalen einen echten Unterschied macht. Die Adressleiste lässt sich nach unten verschieben, was beim Einhandbetrieb auf großen Displays Gold wert ist. Es gibt eine eigene Tab-Leiste, wenn Sie gern den Überblick über viele Seiten behalten, und Sie können frei wählen, welche Suchmaschine in der Adresszeile genutzt werden soll. Alte Tabs schließen sich auf Wunsch automatisch nach einer bestimmten Zeit, sodass sich kein endloser Stapel ungenutzter Seiten ansammelt. Dazu kommen Tracking-Schutz, Werbeblocker und ein Datenschutzmodus, der über das hinausgeht, was vielen Nutzern aus dem Inkognito-Modus von Chrome bekannt ist.

Mit One UI 8.5 geht Samsung allerdings einen Schritt weiter und frischt nicht nur die Technik, sondern auch das Auftreten des Browsers deutlich auf. Laut den bisherigen Informationen wird das große Update zusammen mit der Galaxy S26-Serie ausgerollt. Es bringt ein neues App-Icon, einen moderneren Begrüßungsbildschirm und ein grundlegend überarbeitetes Oberflächen-Design, das sich sichtbar besser in die restliche One UI einfügt. Samsung Internet fühlt sich damit weniger wie ein zusätzliches Tool und mehr wie ein integraler Bestandteil des Systems an – ohne seine Offenheit für andere Hersteller zu verlieren.

Eine der auffälligsten Neuerungen ist die schwebende Adressleiste. Statt starr oben oder unten zu kleben, kann sie sich über dem Inhalt positionieren und automatisch ausblenden, während Sie durch eine Seite scrollen. Beim Lesen langer Artikel oder beim Durchstöbern sozialer Netzwerke verschwindet die Leiste dezent aus dem Blickfeld, damit der Inhalt den gesamten Bildschirm ausnutzt. Sobald Sie leicht nach oben wischen, taucht sie wieder auf und steht für die nächste Adresse, Suche oder Menüaktion bereit. Gerade auf sehr hohen Displays mit schmalen Rändern fühlt sich das deutlich luftiger und moderner an.

Auch der Umgang mit mehreren geöffneten Seiten wird durch das Update spürbar verbessert. Statt einer einfachen Liste setzt Samsung Internet künftig auf eine Tab-Übersicht im Kachelstil, die stark an die Galerie-App erinnert. Jede Seite erscheint als große Vorschau, die Sie optisch wiedererkennen, statt sich durch kryptische Seitentitel wühlen zu müssen. Ergänzt wird das Ganze durch eine kompakte schwebende Steuerleiste, deren Schaltflächen Sie selbst sortieren können. Ob Umschalten zwischen Desktop- und Mobilansicht, Teilen-Button, Download-Übersicht oder Schnellzugriff auf den Verlauf: Sie entscheiden, welche Aktionen direkt erreichbar sind und welche verschwinden dürfen. So entsteht ein Browser, der sich dem eigenen Arbeitsstil anpasst, statt Sie in feste Abläufe zu zwingen.

Videofans bekommen ebenfalls neue Anreize, den Browser auszuprobieren. Künftig können Sie Videos direkt im Samsung Internet mit einem Like versehen, ohne extra in eine separate App wechseln zu müssen. In Verbindung mit Funktionen wie Bild-in-Bild-Modus und Hintergrundwiedergabe ergibt sich ein rundes Gesamtpaket für alle, die Serien, Livestreams oder Shortclips ohnehin meistens auf dem Smartphone schauen. Gleichzeitig geht Samsung gezielt gegen eines der größten Nervthemen des modernen Webs vor: die Flut an festen Pop-ups, die sich über Inhalte legen und sich kaum wegklicken lassen. Das Update bringt einen Mechanismus mit, der solche fixierten Overlays blockieren kann, damit Newsletter-Boxen, Cookie-Hinweise und Rabattbanner nicht länger den halben Artikel verdecken.

Spannend ist auch, wie der Browser künftig mit App-Downloads umgeht. Wenn Sie eine APK-Datei über Samsung Internet herunterladen, prüft der Browser, ob die entsprechende App im Galaxy Store verfügbar ist. Ist das der Fall, kann die Installation über Samsungs eigenen Store abgewickelt werden. Formal gilt alles, was nicht über den Google Play Store installiert wird, zwar als Sideloading, also auch Apps aus alternativen Stores. Für normale Nutzer ist es aber ein Unterschied, ob sie eine geprüfte Version aus einer offiziellen App-Bibliothek bekommen oder eine Datei aus einer dubiosen Download-Ecke im Netz. Die zusätzliche Kontrolle über den Galaxy Store soll genau hier mehr Sicherheit bringen.

Eine kleine, aber sehr alltagstaugliche Komfortfunktion zeigt sich beim Beenden des Browsers. Statt still im Hintergrund Dutzende Tabs offen zu halten, kann Samsung Internet beim Schließen ein kurzes Fenster einblenden, das fragt, ob alle Tabs auf einmal geschlossen werden sollen. Wer dazu neigt, jeden interessanten Link in einer neuen Seite zu parken, schafft sich mit einem Tipp wieder Luft. Wer dagegen bewusst mit vielen offenen Tabs arbeitet, kann diese Nachfrage einfach deaktivieren und so weiterarbeiten wie bisher. Diese Art von feiner Abstimmung zieht sich durch das gesamte Update und macht deutlich, dass Samsung vor allem die Reibungspunkte im Alltag im Blick hat.

In der Summe entsteht ein Bild von einem Browser, der weit mehr ist als eine Pflichtinstallation auf Galaxy-Geräten. Mit One UI 8.5 bekommt Samsung Internet nicht nur ein frisches Gesicht, sondern auch Funktionen, die im direkten Vergleich mit Chrome, Firefox, Opera oder Brave sehr überzeugend wirken: eine flexible Adressleiste, eine übersichtliche Tab-Verwaltung im Grid-Layout, aggressives Blocken von störenden Pop-ups, klügere Handhabung von APK-Downloads und viele kleine Stellschrauben für Bedienung und Datenschutz. Für alle, die sich von der ständig blinkenden, aufploppenden und nach Berechtigungen fragenden Web-Welt genervt fühlen, könnte ausgerechnet dieser oft ignorierte Browser zu einer angenehm ruhigen Alternative werden.

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