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Sony LYT-901: Der 200-MP-Sensor, vor dem das Galaxy S26 Ultra Respekt haben muss

von ytools
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Das Galaxy S26 Ultra ist noch nicht einmal vorgestellt, und trotzdem zieht am Kamerahimmel bereits ein dicker Sony-Wolkenbruch auf: der neue Sony LYT-901. Ein 200-Megapixel-Sensor, der nicht nur nach hohen Zahlen aussieht, sondern Samsungs Kamera-Flaggschiff ganz real unter Druck setzen könnte.
Sony LYT-901: Der 200-MP-Sensor, vor dem das Galaxy S26 Ultra Respekt haben muss
Jahrelang konnte Samsung die 200-MP-Erzählung praktisch alleine bestimmen. Mit dem LYT-901 tritt Sony jetzt mit voller Wucht in dieses Segment und macht klar: Die nächste Runde im Kamera-Wettrüsten wird härter als je zuvor.

Von IMX zu LYTIA: Sony erfindet seine Handy-Sensoren neu

Wer sich mit Smartphone-Kameras beschäftigt, kennt die kryptischen Kürzel IMX-xxx von Sony seit Jahren. Mit LYT-901 beginnt jedoch eine neue Ära. Sony verabschiedet sich schrittweise von IMX und rückt die Marke LYTIA in den Mittelpunkt. LYT steht für LYTIA – gesprochen in etwa wie „Lai-tia“ – und soll sich als Qualitätslabel für moderne, KI-zentrierte Mobil-Sensoren etablieren.

Hinter diesem Namenswechsel steckt mehr als nur Marketing. LYTIA steht für eine Generation von gestapelten (stacked) Sensoren, die von Anfang an für hochkomplexe Bildverarbeitung und starke Rechenpower ausgelegt sind. Der LYT-901 ist deshalb nicht bloß „ein weiterer 200-MP-Sensor“, sondern eine Plattform, die Auflösung, Dynamikumfang und Low-Light-Verhalten eng mit KI-Algorithmen verzahnt.

200 MP auf einem riesigen 1/1,12-Zoll-Sensor

Technisch gesehen handelt es sich beim Sony LYT-901 um einen gestapelten CMOS-Sensor mit 200 Megapixeln und einem Format von 1/1,12 Zoll. Das macht ihn nur einen Tick kleiner als den 1-Zoll-Primus LYT-900, der in Kamera-Referenzen wie dem Xiaomi 14 Ultra und dem Oppo Find X7 Ultra steckt, aber immer noch enorm groß für ein Smartphone.

Die Diagonale von rund 14,287 Millimetern liegt deutlich über den gut 10 Millimetern gängiger 1/1,56-Zoll-Sensoren – und noch weiter über den etwa 7 Millimetern eines 1/2,52-Sensors, wie er zum Beispiel im Galaxy S25 Ultra arbeitet. Übersetzt heißt das: Der LYT-901 fängt schlicht mehr Licht ein. Eine größere Fläche liefert mehr Rohdaten, und genau daraus können moderne Bildprozessoren feinere Strukturen, sauberere Schatten und mehr Zeichnung in Spitzlichtern herausholen.

Winzige 0,7-μm-Pixel, die im Team arbeiten

200 Millionen Pixel müssen irgendwo untergebracht werden – entsprechend klein fallen die einzelnen Fotodioden aus. Beim LYT-901 misst jeder Pixel nur 0,7 Mikrometer. Würde man damit Bilddaten 1:1 ohne Tricks auslesen, wären Rauschen und schwache Low-Light-Performance vorprogrammiert. Sony begegnet diesem Problem mit einer cleveren Pixelstruktur namens Quad-Quad Bayer Coding (QQBC).

Hier werden jeweils 16 benachbarte Pixel gleicher Farbe zu einem Cluster zusammengefasst. In normalen Situationen – etwa Tageslicht oder typischer Innenraum – werden diese Gruppen wie ein einziger großer „Superpixel“ behandelt. Das erhöht die effektive Pixelgröße, steigert die Lichtempfindlichkeit und reduziert Bildrauschen. In der Ausgabe landet dann meist ein Bild mit 12,5 oder 50 Megapixeln, nicht der volle 200-MP-Stream.

Spannend wird es beim Hineinzoomen und Croppen. Dann greifen KI-gestützte Remosaicing-Algorithmen, die diese 16er-Blöcke wieder in einzelne Pixel zerlegen. So kann der Sensor deutlich mehr feine Details rekonstruieren, als ein klassischer Binning-Ansatz es erlauben würde. Sony spricht davon, dass Crops mit bis zu 4-facher Vergrößerung noch beeindruckend scharf aussehen sollen – also ein Zoom-Bereich, in dem viele heutige Hauptkameras längst kapitulieren.

KI direkt auf dem Sensor und HDR jenseits der 100 dB

Eine der interessantesten Aussagen von Sony betrifft den „Bildverarbeitungs-Schaltkreis mit KI-Technologie innerhalb des Sensors“. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als Rechenlogik direkt auf dem Sensor-Die selbst. Teile der Rauschunterdrückung, Remosaikierung oder Schärfung müssen somit nicht erst vom Haupt-ISP (Image Signal Processor) des Smartphones übernommen werden.

Für die Praxis bedeutet das: schnellere Verarbeitung, potenziell weniger Energieverbrauch und Spielraum für komplexere Algorithmen, ohne die gesamte Pipeline zu überlasten. Der Nutzer merkt davon vor allem: feinere Strukturen auf Stoffen, klarere Schrift auf Schildern, saubere Haare und Bärte, weniger „Wachs-Gesichter“. Hinzu kommt ein von Sony angegebener Dynamikumfang von über 100 dB, was besonders bei extrem kontrastreichen Szenen wichtig ist – etwa Porträts vor hellen Fenstern oder Stadtansichten mit knalligem Himmel und dunklen Fassaden.

Auch im Videomodus will der LYT-901 glänzen: 4K-Aufnahme mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde und einem nutzbaren 4x-Zoom verspricht Sony. Zusammen mit KI-Remosaicing könnte das bedeuten, dass Video-Zoom nicht mehr zwangsläufig matschig und detailarm wirkt, sondern näher an das heranrückt, was man von einer optischen Tele-Linse erwartet.

Tempo statt Zahlen-Show: Serienbilder mit 200 MP

Auflösung alleine macht noch keine starke Kamera. Entscheidend ist auch, wie schnell der Sensor seine Daten wegschaufeln kann. Laut Sony schafft der LYT-901 im nativen 200-MP-4:3-Modus bis zu 10 RAW-Bilder pro Sekunde. Für diese Datenmengen ist das eine beeindruckende Serienbildrate. Reduziert man die Ausgabe auf 50 Megapixel, steigt die Geschwindigkeit auf bis zu 30 Bilder pro Sekunde.

Dieses Tempo ist nicht nur für Sport- und Action-Fans spannend, sondern auch für die ganze Logik hinter moderner Computergrafie: Der Bildprozessor kann in Sekundenbruchteilen ganze Bildstapel aufnehmen, miteinander verrechnen und daraus ein einzelnes, deutlich besseres Foto erzeugen – mit weniger Rauschen, stabilerem HDR und saubererem Umgang mit Bewegungen im Bild.

Wer bekommt den LYT-901 zuerst? Oppo, Vivo & Co.

Spätestens seit dem LYT-900 weiß man: Sony behält seine besten Sensoren selten exklusiv für eigene Smartphones. Stattdessen glänzen sie in Kooperation mit Herstellern, die aggressiv in Kamerasoftware investieren. Beim LYT-901 deutet vieles darauf hin, dass das Oppo Find X9 Ultra und das Vivo X300 Ultra zu den ersten Geräten gehören, die den neuen 200-MP-Giganten einsetzen werden.

Gerüchte deuten auf einen Marktstart irgendwann Anfang 2026 hin, realistisch ist ein Zeitfenster rund um März. Gut möglich, dass auch ein künftiges Xiaomi-Ultra-Modell nachrückt – Xiaomi hat in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, wie weit man Sony-Sensoren per Software treiben kann. Klar ist jedenfalls: Wenn diese drei Schwergewichte 2026 aufschlagen, werden Kamera-Vergleichstests deutlich spannender aussehen als heute.

Warum das Galaxy S26 Ultra nervös werden könnte

Bislang war Samsungs Welt der 200-MP-Kameras relativ komfortabel. Eigene Isocell-Sensoren treiben Geräte wie das Galaxy S23 Ultra und dessen Nachfolger an, und die Marketingstory „mehr Megapixel, mehr Zoom, mehr Details“ ließ sich gut erzählen – auch wenn die Realität je nach Motiv und Licht nicht immer so glänzend war wie die Werbefotos.

Mit dem LYT-901 steht Samsung nun einem direkten 200-MP-Gegner aus dem Hause Sony gegenüber. Wenn Sony hält, was die Spezifikationen versprechen – schärfere 4x-Crops, besseres Low-Light-Verhalten, natürlicheres HDR – dann wird das Galaxy S26 Ultra seine Referenzrolle härter verteidigen müssen. Der Wettbewerb verschiebt sich weg von bloßen Zahlen und hin zu Fragen wie: Wer zeichnet Hauttöne glaubwürdiger? Wessen Nachtmodus wirkt weniger künstlich? Welche Kamera liefert am konstantesten gute Ergebnisse in Mischlicht?

Auf der einen Seite Sony mit jahrzehntelanger Sensor-Expertise und moderner stacked-Architektur inklusive On-Sensor-KI. Auf der anderen Seite Samsung mit enger Verzahnung von Sensor, Prozessor und Software sowie jahrelang geschulter Galaxy-Bildästhetik. Für Foto-Fans ist dieses Duell ein Glücksfall – für das Marketing-Team des S26 Ultra dagegen ein ernstzunehmender Weckruf.

LYT-901 vs. LYT-900: etwas kleiner, deutlich vielseitiger

Wer schon mit einem LYT-900-Smartphone wie dem Xiaomi 14 Ultra oder dem Oppo Find X7 Ultra fotografiert hat, kennt die Messlatte, an der sich LYT-901 messen lassen muss. Der 1-Zoll-Sensor beeindruckt mit enormem Dynamikumfang, satten Farben und sehr souveränem Verhalten in Innenräumen und nachts. Der LYT-901 geht mit seinem 1/1,12-Zoll-Format ein kleines Stück von dieser Maximalfläche weg, gewinnt dafür aber an Flexibilität bei der Modulgröße, der Optik und der Gesamtkonstruktion der Kameraeinheit.

Kombiniert man diese leichte Schrumpfkur mit der extrem hohen Auflösung von 200 MP und der fortschrittlichen Remosaicing-Logik, ergibt sich ein Sensor, der zwar minimal weniger „rohe“ Lichtfläche bietet, dafür aber durch Cropping und Zoom deutlich vielseitiger einsetzbar ist. Wenn es Sony gelingt, den angenehmen, fast filmischen Look des LYT-900 zu bewahren und ihn mit den Stärken des LYT-901 – vor allem Zoom und Detailtiefe – zu verbinden, könnte hier der neue Maßstab für Hauptkameras im Android-Highend entstehen.

IMX09E: der technische Name hinter der Bühne

Wer aufmerksam Leaks verfolgt, ist vielleicht schon über die Bezeichnung IMX09E gestolpert. Genau dieser interne Name steckt hinter dem nun offiziell vorgestellten LYT-901. Künftige Datenblätter und Gerüchte dürften beide Bezeichnungen wild durcheinander verwenden. Für alle, die planen oder spekulieren: Sobald IMX09E in Verbindung mit einem kommenden Ultra-Flaggschiff auftaucht, ist ziemlich klar, dass es um diesen 200-MP-LYTIA-Sensor geht.

Ein Vorgeschmack auf die Smartphone-Kameras von 2026

Am Ende steht der LYT-901 nicht nur für „200 Megapixel mehr“, sondern für eine Richtung. Smartphone-Fotografie entwickelt sich hin zu riesigen, gestapelten Sensoren mit integrierter KI, aggressivem HDR und hochauflösenden Crops, die sich in der Praxis auch wirklich nutzen lassen. 200 MP sind kein reiner Marketing-Gag mehr, sondern Baustein für flexible Bildausschnitte, starke digitale Brennweiten und kreative Spielräume, ohne sofort eine eigene Kamera einpacken zu müssen.

Für das Galaxy S26 Ultra bedeutet das: Es wird sich anstrengen müssen, um die Spitzenposition im Kamera-Ranking zu halten. Für den Markt als Ganzes heißt es: Der Wettbewerb zieht an, Innovationen werden schneller kommen. Und für alle, die gerne fotografieren, ist es ein Versprechen: Wenn 2026 die ersten Smartphones mit Sony LYT-901 erscheinen, gibt es 200 Millionen kleine Gründe, den Kamera-Button noch öfter zu drücken – und ganz genau hinzuschauen, wer dieses neue Sensor-Rennen wirklich gewinnt.

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