Der erste große Trailer zu Teil 1 der fünften Staffel von Stranger Things ist da, und eines wird sofort klar: Hawkins bekommt diesmal keinen sanften Neustart. Die drei Auftaktepisoden, die am 26. 
November bei Netflix landen, setzen genau dort an, wo das letzte Kapitel aufgehört hat – im Chaos. Statt gemütlich in Schulfluren, Kellerabenden und typischem Achtzigerjahre-Alltag zu starten, wirft die Serie ihre Figuren direkt zurück in eine Welt, in der der Riss zur Upside Down bereits offen ist und die Bedrohung überall spürbar bleibt.
Viele der Einstellungen im Trailer kommen Fans aus früheren Teasern bekannt vor, doch eine neue Szene sticht besonders hervor. Steve Harrington sitzt am Steuer, der Blick konzentriert, die Hände fest am Lenkrad. Neben und hinter ihm drängen sich Dustin, Nancy und Jonathan ins Auto, während die Straße vor ihnen in einem schimmernden Loch im Nichts endet. Dieser Portalriss mitten im Asphalt deutet klar auf die Upside Down hin. Statt vor dem Grauen zu fliehen, rasen sie ihm entgegen. Die Botschaft dahinter ist deutlich: Vecna soll nicht noch einmal die Regeln bestimmen, die Crew nimmt die Jagd in die eigenen Hände.
Damit löst die Serie ein, was die Schöpfer Ross und Matt Duffer schon länger andeuten. In einem Gespräch zur veröffentlichten Anfangssequenz machen sie deutlich, dass Staffel fünf die gewohnte Struktur aufbricht. Früher sahen wir zuerst den scheinbar normalen Alltag der Jugendlichen, bevor sich langsam das Übernatürliche einschlich. Doch das Finale von Staffel vier endete damit, dass die Helden eindeutig verloren hatten. Diese Niederlage wird nun nicht ausgeblendet, sondern bildet den Startpunkt. Statt langsam aufzudrehen, geht die neue Staffel von der ersten Minute an auf Volllast, als wäre der Vorspann direkt ein Alarmsignal.
Parallel dazu hat sich Hawkins in etwas verwandelt, das mit der gemütlichen Kleinstadt aus den Anfängen nur noch wenig zu tun hat. Der Ort steht unter strenger Kontrolle, Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt, an jeder Ecke scheinen Kameras und Kontrollpunkte zu lauern. Die Atmosphäre erinnert fast mehr an einen Polizeistaat als an ein verschlafenes Nest im Mittleren Westen. Auch ohne Monster im Bild wirkt jeder Gang durch die Straßen angespannt. Der Alltag der Figuren wurde so sehr verdreht, dass selbst Schulweg oder Supermarkteinkauf wie Schattenversionen der Realität erscheinen – ein ganz eigener, nüchterner Ableger der Upside Down.
Für die Charaktere bedeutet das, dass es keine echte Pause gibt. Die Verluste aus der vierten Staffel sind nicht vergessen, Schuldgefühle und offene Wunden tragen alle mit sich herum. Steve wächst immer stärker in die Rolle des Beschützers hinein, der notfalls als erster durch den Riss fährt. Nancy lässt ihren investigativen Spürsinn nicht los und sucht nach Zusammenhängen, auch wenn sie dafür mitten ins Grauen blicken muss. Dustin bleibt der nervöse Taktiker der Gruppe, der zwischen schwarzem Humor, wilden Theorien und ehrlich empfundener Panik hin- und herspringt. Jonathan versucht, im Hintergrund Stabilität zu geben, während Eleven weiter darum ringt, ob ihre Kräfte ausreichen, um die Verbindung zu Vecna und zur Upside Down endgültig zu kappen. Hopper und Joyce wiederum tragen die Spuren ihrer beinahe tödlichen Abenteuer sichtbar mit sich herum – eine Erinnerung daran, wie hoch die Einsätze inzwischen wirklich sind.
Auch der Veröffentlichungsplan von Netflix zeigt, dass Stranger Things als Event und nicht einfach als weitere Staffel gedacht ist. Die fünfte Staffel ist in drei Teile geteilt: Die erste Trilogie kommt rund um Thanksgiving, die nächsten drei Episoden rund um Weihnachten und das große Finale an Silvester gleichzeitig im Stream und in ausgewählten Kinos. Statt einmal durchzubingen und dann zum nächsten Titel zu wechseln, begleitet die Serie damit die komplette Festzeit. Theorien, Spekulationen und hitzige Debatten über Lieblingsfiguren haben so ihren festen Platz zwischen Plätzchenteller, Resturlaub und Feuerwerk.
Nach fast einem Jahrzehnt nähert sich Stranger Things damit nicht nur dem Ende einer Horror- und Sci-Fi-Geschichte, sondern auch dem Abschluss einer langen Coming-of-Age-Reise, die viele Zuschauerinnen und Zuschauer parallel erlebt haben. Wer mit Mike, Dustin, Lucas, Will und Eleven älter geworden ist, trifft sie nun an einem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt. Wenn der Trailer zu Teil 1 eines verrät, dann dass die Macher kein Interesse an einem leisen Ausklang haben. Die letzte Reise in die Upside Down soll laut, emotional, unordentlich und unvergesslich werden – ein Finale, nach dem man zwar sagt, man sei bereit gewesen, innerlich aber genau weiß, dass man es eigentlich nie wirklich war.