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TSMC sieht sich in Arizona mit Vorwürfen zu Diskriminierung und Sicherheitsproblemen konfrontiert

von ytools
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Als TSMC den Bau modernster Chipfabriken in Arizona ankündigte, wurde das als großer Durchbruch für die US-Halbleiterindustrie gefeiert.
TSMC sieht sich in Arizona mit Vorwürfen zu Diskriminierung und Sicherheitsproblemen konfrontiert
Doch nun überschattet ein massiver Rechtsstreit das Projekt: Eine Sammelklage wirft dem taiwanischen Konzern Diskriminierung, Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften und ein vergiftetes Arbeitsklima vor.

TSMC, der weltgrößte Auftragsfertiger von Chips für Unternehmen wie Apple, Nvidia, AMD und Qualcomm, wurde durch die US-Regierungen von Trump und Biden ins Land geholt. Während Trump den Weg bereitete, stellte Bidens CHIPS and Science Act Milliarden an Subventionen für den Aufbau mehrerer Fabriken im Wüstenstaat bereit. Ziel: die Abhängigkeit von Taiwan verringern und die heimische Produktion stärken.

Doch hinter den Kulissen sieht es laut Mitarbeitern ganz anders aus. Brandschutzexperte David Amiri, seit 2022 bei TSMC in Phoenix, berichtet, dass er für Hinweise auf Sicherheitsprobleme bestraft wurde. Er ist einer von 28 ehemaligen und aktuellen Beschäftigten, die das Unternehmen verklagen. In der Klage ist von einem „feindseligen Umfeld“ die Rede: Amerikanische Angestellte seien als „faul“ und „dumm“ beschimpft worden, während junge asiatische Kollegen bevorzugt wurden. Gaslighting, Isolation und Demütigungen sollen an der Tagesordnung gewesen sein.

Auch der frühere Mitarbeiter Antonio Fisher äußert sich enttäuscht. Er sei angetreten, um bei einem Branchenführer zu arbeiten, habe aber stattdessen zahlreiche Sicherheitsverstöße erlebt – etwa Maschinen, die ohne ordnungsgemäße Sperren während Wartungsarbeiten gestartet wurden. „Wir wurden nicht ernst genommen. Je mehr wir Probleme meldeten, desto schneller galten wir als Querulanten“, erzählt er. Zudem wird der Firma Alters- und Geschlechterdiskriminierung vorgeworfen: Gesucht würden vor allem „junge Talente“ statt erfahrener Amerikaner und Frauen.

TSMC weist die Anschuldigungen entschieden zurück und bezeichnete die Klage als „reißerische, erfundene Geschichten“. Dennoch sind die Vorwürfe nicht neu: Schon 2022 gab es anonyme Berichte über extreme Arbeitszeiten und endlose Meetings.

Unabhängig vom Rechtsstreit läuft die Produktion weiter. Eine Fabrik liefert bereits 4-nm-Chips an Apple – aktuell 10.000 Wafer pro Monat, mit Plänen zur Verdreifachung. Öffentlich betonte TSMC, man sei stolz auf das 3.000-köpfige Team in Arizona und strebe ein sicheres, inklusives Umfeld an. Ob das Gericht diese Sicht teilt, bleibt abzuwarten.

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